Investorenpitch, Kundenpitch, Auswahlpitch … Was ist das überhaupt?
Von Julia Gertz, Impact Factory
Ist man in der Startup-Szene unterwegs, begegnen sie einem ständig – diese ominösen Pitches. Doch was ist ein Pitch? Welche unterschiedlichen Pitches gibt es? Und was macht überhaupt einen guten Pitch aus?
Aber ganz von vorne und zurück auf Start.
Was versteht man eigentlich unter einem Pitch?
Ein Pitch in der Start-up Welt ist eine knackige, kurzweilige Präsentationsform, die dazu dient, andere von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen. Häufig wird eine digitale Präsentation (also Powerpoint, Prezi usw.) genutzt, um den mündlichen Kurzvortrag zu visualisieren. Diese Visualisierung wird auch als Pitchdeck bezeichnet.
Die Dauer eines Pitchs wird meist von den Veranstaltern von Pitch-Events vorgegeben und beträgt zwischen drei und sieben Minuten. Häufig bekommt das Publikum im Anschluss noch Zeit, offene Fragen zu stellen.
Die Dauer eines Pitchs wird meist von den Veranstaltern von Pitch-Events vorgegeben und beträgt zwischen drei und sieben Minuten. Häufig bekommt das Publikum im Anschluss noch Zeit, offene Fragen zu stellen.
Das hört sich sehr kurz an, oder? Doch der Ursprungsgeschichte nach, ist das sogar schon eine eher lange Form des Pitchs.
Der Elevator-Pitch
Die Idee der perfekten Kurzpräsentation rührt den Erzählungen nach daher, dass jede Gründerin und jeder Gründer die Geschäftsidee quasi im Schlaf mit wenigen Sätzen erklären können muss. Und zwar für den Fall, dass man im Fahrstuhl zufällig auf den Top Investoren oder Geschäftspartner trifft!
Denn jetzt hat man nur 30 Sekunden Fahrzeit zur Verfügung, um im „Elevator-Pitch“ zu überzeugen. Zugegebenermaßen kommt diese Story natürlich aus dem Start-up Land USA, wo die Häuser deutlich höher sind und der Fahrstuhl möglicherweise eine Minute bis in die Chefetage braucht 😉
Diesen kurzen Elevator-Pitch zu beherrschen, ist nicht nur für die eher unwahrscheinliche Fahrstuhlsituation sehr nützlich. Generell ist es auf sämtlichen Netzwerkveranstaltungen super, wenn man sein Gegenüber innerhalb weniger Sekunden überzeugen kann, um dadurch in ein längeres Gespräch zu starten. Bei den diversen Pitch-Events ist diese kurze Form jedoch meist nicht gemeint.
Bei Pitch-Events geht es entweder darum, die Geschäftsidee einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren, Investoren zu finden oder in Stipendien, Inkubatorprogramme oder Accelerator aufgenommen zu werden.
Bei Start-ups die bereits am Markt sind, spielen außerdem Pitches vor potentiellen Kunden eine wichtige Rolle.
Was macht einen guten Pitch aus?
Zu wissen, für wen und wofür man pitcht, ist eine wichtige Voraussetzung für die Qualität des Pitchs. Wie bei anderen Kommunikationsmaßnahmen auch, wird der Pitch an die Zielgruppe angepasst und auf das Ziel hin ausgerichtet. Ob vor potentiellen Investoren gepitcht wird oder vor interessierten Gleichgesinnten ändert die Ansprache, den Kommunikationsstil und auch die Inhalte des Pitchs.
Wird mit dem Pitch das Ziel verfolgt, Investoren zu finden, ist es beispielsweise sinnvoll, das Geschäftsmodell und die Finanzplanung hervorzuheben. Impact Start-ups sind hier häufig im Nachteil, da dort Geld häufig reinvestiert wird, finanzieller Gewinn zweitrangig sein kann und die Kunden oft nur bedingt zahlungsfähig sind.
Möchte man mit dem Pitch ein allgemeines Feedback oder Stimmungsbild zur Idee erhalten, steht eher im Vordergrund, welches Problem durch die Geschäftsidee gelöst wird und wie die Lösung konkret aussieht.
Impact Start-ups haben bei dieser Form häufig einen leichten Vorteil, da sie ein gesellschaftlich oder ökologisch relevantes Problem lösen, was sich gut auf einer emotionalen Ebene vermitteln lässt.
Die emotionale Ebene – ein sehr gutes Stichwort. Um das Publikum zu überzeugen, reichen reine Fakten nicht aus. Spontane Entscheidungen werden häufig aus dem Bauch heraus getroffen, weshalb Emotionen bestenfalls mit angesprochen werden. Statt eines sachlichen Vortrags, erzählen Gründende beim Pitch eine Geschichte. Wichtig ist dabei nicht nur das was, sondern auch das warum und wofür.
Für Impact Teams ist das im Vergleich zu profitorientierten Gründenden häufig leichter. Impact Start-ups entstehen häufig durch ein dringliches warum, durch eigene Betroffenheit oder das Erkennen eines gesellschaftlichen oder ökologischen Problems. „Ich habe eine Geschäftsidee, durch die benachteiligte Kinder gefördert werden“ ist für die meisten Menschen wesentlich ansprechender als „Ich gründe ein Unternehmen, weil ich damit reich werden will.“
Ihr wollt Euch anschauen, wie Startups pitchen?
Dann sichert euch ein Ticket für den großen Programmstart der Impact Factory auf dem Haniel Campus in Duisburg.
Ausgewählte Impact Start-ups pitchen am 15.7.2019 um die begehrten Stipendien und ihr könnt hautnah erleben, wie so ein Pitch denn tatsächlich funktioniert und vielleicht sogar Ideen und Anregungen für eure eigene Geschäftsidee sammeln.