Dörte und Tim Schabsky gründen Coworking Space in Dortmund
Als Übersetzerin jeden Tag zuhause zu arbeiten, das würde gar nicht gehen, war Dörte Schabsky klar. “Egal ob Wäsche machen oder Wohnung putzen, alles wird wichtiger sein als die Arbeit”, so ihre bisherige Home-Office-Erfahrung. Ein Jahr lang lebte und studierte Dörte Schabsky zusammen mit ihrem Mann Tim in London. Und je näher der Abschluss ihres Übersetzungsstudiums rückte, desto intensiver beschäftigte sich die Unnaerin mit der Suche nach dem idealen Arbeitsplatz.
“Ich fragte dann ein paar Leute aus der Praxis, wie sie das regeln.” Da hörte sie zum ersten Mal von sogenannten Coworking Spaces, größeren Büros also, deren einzelne Arbeitsplätze oder Büroräume flexibel an Freiberufler, Startups oder kleinere Unternehmen vermietet werden. Nicht mal ein Jahr später sitzen Dörte und Tim Schabsky hinterm Empfangstresen ihres eigenen Coworking Spaces in Dortmund und begrüßen ihre ersten Mitglieder im “Work Inn”.
Geschäftsidee als Forschungsprojekt
Klingt nach einer rasanten Entwicklung. Doch trotz der kurzen Zeit zwischen Geschäftsidee und tatsächlicher Gründung wurden die beiden zu echten Experten in Sachen Coworking. Zunächst mal auf rein wissenschaftlicher Basis: Passend zum bevorstehenden Ende ihrer Studienzeit in London machten sie Coworking gleich zum Thema ihrer Masterarbeiten. “Wir hatten zwar beide schon Themen, aber die haben wir dann schnell noch mal ändern lassen”, erzählt Dörte.
Tim, der Immobilienwirtschaft studierte, forschte für seine Arbeit darüber, ob und wie sich ein Coworking Space rechnet. Dörte wiederum stellte sich für ihre Arbeit die Frage, ob ein Coworking Space ein sinnvoller Arbeitsort für Übersetzer sein könnte. Für ihre Recherchen befragten die beiden unzählige Coworker und Betreiber von Spaces, nicht nur in England, auch in Deutschland und den USA. Drei Monate schrieben die beiden an ihren Masterarbeiten. Genauso lang schwebte die Frage im Raum: “Machen wir’s oder nicht?”
Während bei Dörte die Begeisterung für Coworking Spaces stetig wuchs, schlichen sich bei Tim auch schon mal Zweifel ein. “Ich fand bei meinen Recherchen heraus, was in Coworking Spaces passieren kann, welche Netzwerke entstehen können und wie toll das für die Menschen ist, dort zu arbeiten”, erzählt Dörte. Tim hingegen hatte bei seinen Recherchen nicht nur die Erfolgsmodelle vor Augen, sondern auch die Pleiten.
Sein eigenes Ding machen ohne ständige Kontrolle
Doch am Ende war auch er davon überzeugt und bereit, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Keine leichte Entscheidung, denn Tim gab dafür seinen sicheren Job bei der Bank auf, von dem er während der Studienzeit in London freigestellt war. “Im Hinterkopf hatte ich aber schon immer, dass ich nicht den Rest meines Lebens angestellt sein wollte.” Sein eigenes Ding zu machen und Entscheidungen und Konzepte nicht jedes Mal von Vorgesetzten kontrollieren und abzeichnen lassen, waren klare Anreize für den 28-Jährigen.
Für Dörte als fertig ausgebildete Gymnasiallehrerin und nun auch Übersetzerin gab es gleich mehrere Optionen, welchen Weg sie nach dem Studium einschlagen könnte. Für die Gründung des eigenen Unternehmens überzeugten sie vor allem zwei Überlegungen: “Zum einen die Möglichkeit, einen Arbeitsplatz zu gestalten und zu schaffen, an dem es mir Spaß macht zu arbeiten, und zum anderen, dass Tim und ich den Tag zusammen verbringen können. Wenn wir jeder unseren Job hätten, wären wir die meiste Zeit des Lebens in unterschiedlichen Welten unterwegs – und das wollte ich nicht.”
Lesetipp: So hat sich das Work Inn drei Jahre nach der Gründung entwickelt
Teilnahme am Start2Grow-Wettbewerb
Ende August vergangenen Jahres stand die Entscheidung dann fest. Und nach ihrer Rückkehr ins Ruhrgebiet im Oktober ging dann alles ganz schnell. Als der Mietvertrag für das Büro unterschrieben war, gab’s viel zu tun: renovieren, einrichten, Namen finden, Logo in Auftrag geben, Visitenkarten und Flyer drucken, Telefon und Internet einrichten. Professionelle Hilfe, die sie bei der Gründung begleitet, holen sich die beiden Jungunternehmer derzeit mit der Teilnahme am Start2Grow-Wettbewerb.
Eröffnet haben sie ihren Coworking Space trotzdem schon. Seit dem 6. Januar kann man sich auf monatlicher Basis einen Arbeitsplatz oder auch einen ganzen Büroraum im Work Inn mieten. Doch nicht nur einen Schreibtisch zum konzentrierten Arbeiten möchten die beiden ihren Mitgliedern bieten, sondern vor allem die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen, zu vernetzen und zu einer echten Coworker-Gemeinschaft zusammenzuwachsen.
[…] Wer erst einmal in das Konzept hineinschnupper möchte, der sollte unbedingt mal eine Ideenparty besuchen, die Marie zusammen mit ihrem Ehemann Chrisitan regelmäßig in Dortmund steigen lässt. Nächster Termin ist am 23. September von 18.30 bis 22 Uhr im Work Inn in Dortmund. […]
[…] die’s werden wollen, junge Unternehmen und Startups. Veranstaltet wurde das Go4itCamp von der Coworking Community Work Inn und der Wirtschaftsförderung […]
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[…] begab es sich also, dass ich erste Coworkerin im Work Inn wurde und Dörte und Tim die erste Gründerstory in meinem Blog, den ich zu der Zeit […]