Sein eigenes Unternehmen zu führen, damit ist es eigentlich auch nicht anders, als mit anderen Dingen, die man lernt – vor allem bei denen, die man lernt, indem man sie macht.
Am Anfang muss man sich erstmal eingrooven, sich einen Haufen Skills aneignen, viel ausprobieren, Fehler machen und Schleifen drehen.
Und wenn man dran bleibt, und immer wieder auch analysiert und reflektiert, was funktioniert und was nicht, dann geht es eigentlich gar nicht anders, als dass man auch besser wird, ein Gefühl für die Dinge entwickelt und wie sie laufen.
Und dann laufen sie auch.
Genau so war es bei Philip D. Müller.
4 Gründungen, 3 „Fuckups“, 1 Erfolg
In einem schönen Post bei Linkedin, in dem er seine 10-jährige Zusammenarbeit mit seinem Kompagnon und Kumpel Benjamin Krüger feiert, skizziert er diesen Werdegang ganz schön.
Die beiden haben sich in Berlin, Prenzlauer Berg, kennengelernt, der Startup-Hochburg schlechthin. Die Chemie zwischen den beiden stimmte, und so starteten sie zusammen ins Startup-Abenteuer, erst in Berlin, dann in Hamburg.
Mit ihren Projekten sind sie unterschiedlich weit gekommen, und aus verschiedenen Gründen klappte es nicht zu hundert Prozent.
Bis Benjamin diese Idee mit der Software für Betreiber von Sharing-Fahrzeugen hatte. Damit wollte Philip aber nicht in den typischen Startup-Hochburgen gründen, sondern in seiner Heimat im Ruhrgebiet.
Er war nämlich kurz davor, sein Studium an der Uni Witten/Herdecke abzuschließen. Benjamin siedelt also auch in den Pott und aus einem Dortmunder Coworking Space heraus gründeten die beiden ihr Startup Fleetbird – erst als Dienstleister für Sharing Anbieter, woraus sich eine White Label Lösung entwickelte, mit der Besonderheit, dass User damit ohne Schlüssel die Fahrzeuge öffnen und wieder schließen konnten, nur mit dem Smartphone.
Womit sich ihre Software zusätzlich von anderen Anbietern unterschied, war, dass sie für unterschiedlichste Nationalitäten funktionierte. Ihre Kunden kamen deshalb zunächst vor allem aus dem Ausland.
So war Fleetbird anders als andere Mobility-Startups bald profitabel und die Frage stand im Raum, wie es auf längere Sicht für das Startup weitergehen könnte, um erfolgreich zu bleiben.
Aus Fleetbird wird Wunder Fleet
Die richtige Entscheidung, so wurden den beiden Gründern klar, war es, mit einem Partner zusammenzugehen. Den fanden sie in Gunnar Froh vom dem Hamburger Startup Wunder Mobility. So wurde aus Fleetbird im Herbst 2018 Wunder Fleet, das die beiden mit zuletzt rund 60 Mitarbeitern in Dortmund weiter leiteten.
Dass sie irgendwann aussteigen werden, daraus haben sie nie ein Geheimnis gemacht. Benjamin ist bereits ausgestiegen, für Philip endet seine Laufbahn bei Wunder Mobility zum Ende des Jahres aus.
Dann steht übrigens schon ein neues Projekt in den Startlöchern – und natürlich wieder in Dortmund.
Was ich an Philip mag, ist seine unaufgeregte Art und eben diese Herangehensweise, beim Machen zu lernen. Dran zu bleiben, Fehler passieren zu lassen, auch auf das nötige Quäntchen Glück zu vertrauen, von anderen zu lernen, Gelegenheiten zu ergreifen und vor allem das auch nicht allein zu machen, sondern mit Partnern – den richtigen Partnern.
So, und jetzt Kopfhörer auf und Philips ganze Story hören.