Startup of The Month: TrustCerts prüft digitale Zeugnisse mit Blockchain-Technologie

IT-Security-Startup TrustCerts aus Gelsenkirchen prüft digitale Zeugnisse auf Echtheit

Der Titel „Startup of the Month“ – verliehen von unserem Partner ruhr:HUB – geht im Juni 2019 an TrustCerts. Das IT-Security-Startup aus Gelsenkirchen hat sich auf die Prüfung digitaler Zeugnisse spezialisiert und setzt für seine Software Blockchain-Technologie ein.

Wir haben mit Gründer Mirko Mollik über seine Geschäftsidee gesprochen.


Hallo Mirko, was ist die Geschäftsidee hinter TrustCerts?

Mit der Kerntechnologie „Trust as a Service“ ist es möglich, digitale Zeugnisse ganz einfach und automatisiert auf die Echtheit zu prüfen. Manipulationen können sofort aufgedeckt werden und ermöglichen einen optimaleren Einsatz von menschlichen Ressourcen.

Wie verdienst Du damit Geld und wer sind Deine Kunden?

Bei dem ersten Use Case zahlt der Personaler für die Überprüfung eines Zeugnisses, so ähnlich wie es ein Vermieter tut, wenn er sich eine Schufa Auskunft über einen potenziellen Mieter einholt. Die durch TrustCerts entstehenden Kosten sind ein Bruchteil von dem, was für einen Detektiv gezahlt werden muss. 

Zwei Hochschulen nutzen das System als Pilotkunden, im Laufe des Jahres sollen weitere folgen.

Wie ist die Idee entstanden?

Anfang 2018 forschte ich im Institut für Internet-Sicherheit an weiteren Anwendungsfällen für die Blockchain-Technologie. Da ich zu dem Zeitpunkt noch Student war, ergab sich die Idee mit den Zeugnissen. 

Der Hackathon beim ruhr:HUB einige Wochen später zeigte das Potential der Idee, weshalb ich mich für den Weg der Gründung entschied.

Wie finanzierst Du Dich?

Das Gründerstipendium NRW unterstützt das Einkommen, um sich auf das Startup zu konzentrieren. 

Für die Skalierung und einen guten Markteintritt sind jedoch externe Mittel nötig, wie zum Beispiel durch Fördermittel, private Geldgeber oder Kooperationen.

Was treibt Dich an, Dich jeden Morgen aufs Neue ins Startup-Hustle zu stürzen?

Jeder Morgen bringt neue Möglichkeiten und es ist alles andere als monoton. In der jetzigen Phase gibt es noch keine Sicherheit für einen Erfolg, da das Startup noch ganz am Anfang steht. 

Doch das Gefühl zu sehen, wie mit jedem Tag der Fortschritt wächst, gibt immer wieder aufs Neue die nötige Energie.

Du stehst als Unternehmer noch am Anfang. Wer sind Deine Vorbilder und warum?

Mich haben die Leute inspiriert, die aus einem Fehler oder einem negativen Ergebnis gelernt haben, siehe Fuck-Up Nights. 

Dabei spielt die Bekanntheit der Person für mich keine Rolle. Eine Person, mit der ich mich persönlich identifizieren kann und die mich in meinen Augen nach vorne bringt, ist mein Vorbild.

„Mich haben die Leute inspiriert, die aus einem Fehler oder einem negativen Ergebnis gelernt haben, siehe Fuck-Up Nights.“

Mirko Mollik, TrustCerts

Wenn’s mal nicht so rund läuft, was baut Dich wieder auf?

Negative Ereignisse sollten als Chance gesehen werden. Denn sie zeigen, dass irgendwas nicht funktioniert hat. 

Ich war bei meinen ersten beiden Pitch-Wettbewerben etwas deprimiert über die Absage in den Vorrunden und dachte es bremst mich aus. 

Tatsächlich war es aber so, dass mein Konzept bis dahin nicht rund war. Dann habe ich mich später abermals beworben und habe den Wettbewerb sogar gewonnen.

Wo stehst Du gerade und was sind Deine nächsten Meilensteine?

Der Markteintritt steht kurz bevor, nachdem zwei Hochschulen für die Pilotphase gewonnen werden konnten. 

Zudem gibt es weitere Anwendungsfälle in anderen Bereichen, da dort ebenfalls Nachweise zum Einsatz kommen.

Wieso hast Du den Titel „Start-up of the Month“ verdient?

Naja, es macht mehr Spaß sich einen Titel ehrlich zu verdienen, als sich selbst einen Nachweis dafür auszustellen 😉.


ruhr:HUB ist die zentrale Anlaufstelle für die digitale Wirtschaft in der Region. Sein Ziel ist es, Startups und Unternehmen zu unterstützen und aktiv miteinander zu verknüpfen – mit Fokus auf B2B-Themen wie IT-Security, eHealth oder Industrial Technologies.

Geschrieben von
carmen
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