So baust Du Dir erfolgreich Dein Netzwerk auf
Wer erfolgreich ein Unternehmen gründen und führen möchte, für den ist ein funktionierendes Netzwerk aus Kontakten entscheidend. Doch wie baut man sich so ein Netzwerk auf? Wo finde ich am besten Kontakte und wie pflege ich sie? Wir erklären dir, worauf es beim Networking ankommt!
Networking ist ein wichtiger Türöffner
Gut betriebenes Networking kann viele neue Türen öffnen und ist gerade für neu gegründete Unternehmen sehr wichtig. “Netzwerken ist essentiell und ein großer Bestandteil des erfolgreichen Unternehmertums”, sagt Dominik Halm, CEO und CSO vom Softwareunternehmen „Ruhrsource“.
“Aus einem gut aufgebauten Netzwerk kann man viele Kunden generieren und ohne Networking wird ein Start-up nicht erfolgreich”, erklärt der 37-Jährige. Doch nicht nur bei der Kundenakquise, sondern auch in der Kapitalbeschaffung ist gutes Networking wichtig.
So hast du die Chance durch den Aufbau vieler verschiedener Geschäftsbeziehungen Investoren kennenzulernen und kannst sie dann davon überzeugen in dein Start-up zu investieren. Networking ist immer ein Prozess, der auf Gegenseitigkeit beruht.
Von deinem Gegenüber bekommst du Feedback, Tipps und Hilfe, stellst dich aber gleichzeitig auch selbst als Experte für deinen Geschäftsbereich zur Verfügung. Dabei zählen nicht nur Partner, die du direkt kennst, zu deinem Netzwerk, sondern du kannst über mehrere Kontakte mit ihnen vernetzt sein.
So baust du dir ein Netzwerk auf
“Den besten Anfang macht man, wenn man von Beginn an in der Start-up-Szene und auf Veranstaltungen unterwegs ist”, sagt Dominik Halm. Wenn du viele Gründerveranstaltungen besuchst, lernst du automatisch viele neue Leute kennen und kannst dich mit ihnen über das Geschäft austauschen.
Dabei ist es nicht mal wichtig, von vornherein über geschäftliche Angelegenheiten zu reden. Networking fängt nämlich schon beim einfachen Smalltalk über das Wetter, Sport oder andere Freizeitthemen an. Dadurch wird nicht nur die Stimmung gelockert, sondern du baust eine erste Beziehung zu deinem potentiellen neuen Netzwerk-Partner auf.
Zu Beginn musst du aber erstmal etwas Recherche betreiben. “Man sollte sich die Start-up-Veranstaltungen in seiner Region heraussuchen und dann daran teilnehmen”, erklärt der Ruhrsource-Geschäftsführer. Auf den Websites der Wirtschaftsförderung in deiner Stadt, findest du eigentlich immer eine Veranstaltung, die zu dir passt.
Wenn du auf einer Gründerveranstaltung erstmal die ersten Leute kennengelernt hast, nimmt vieles schon seinen Lauf. “Aus den Veranstaltungen ergeben sich immer neue Events. In der Regel ist es so, dass man dort jemanden kennen lernt, der bei einer anderen Veranstaltung mitmacht und einen dorthin einlädt”, beschreibt Dominik Halm den Networking-Prozess.
Grundsätzlich ist es aber so, dass Networking immer stattfindet. “Man netzwerkt immer. Wann immer man draußen unterwegs ist und mit fremden Menschen spricht, sollte man seine Geschäftsidee vorstellen”, rät Dominik Halm.
Den ersten Schritt machen
Auf Gründerveranstaltungen musst du keine Scheu davor haben, direkt auf Leute zuzugehen und dich mit ihnen zu unterhalten. “Wer auf eine Netzwerkveranstaltung geht, der ist sich auch im Klaren, dass man dort mit anderen Leuten spricht. Es wird niemand vor Ort sein, der in Ruhe gelassen werden und nicht reden möchte”, erklärt Dominik Halm.
Im Prinzip solltest du es so machen, wie auf jeder Party auch: Unter die Leute mischen und dich für das interessieren, was die anderen machen. Dann kommst du schnell ins Gespräch. “Das absolut Wichtigste ist aber, immer höflich und entspannt zu bleiben”, rät der Kommunikationstrainer.
Außerdem solltest du im Erstgespräch die Geschäftsideen deines Gesprächspartners nicht zu negativ bewerten. Wenn man den Gegenüber aber etwas besser kennt, ist Kritik durchaus angebracht.

Authentisch sein und viele Leute kennenlernen
Ist es der richtige Weg, sich mit so vielen Leuten wie möglich zu unterhalten oder suche ich mir gezielt Kontaktpersonen, um mein Netzwerk nach einem bestimmten Schema aufzubauen?
Zu Beginn ist es sinnvoll so viele Leute wie möglich kennenzulernen und sich mit ihnen zu vernetzen. “Ich muss möglichst viele Leute von meiner Idee überzeugen können und das egal wann und egal wo. Der eigene Elevator Pitch muss immer sitzen”, erklärt Dominik Halm.
Dabei ist es wichtig, dass du authentisch und ehrlich auftrittst. “Es macht kein Sinn, wenn ich netzwerke und dabei Sachen verspreche, die ich nicht halten kann. Damit würde man seine Netzwerk-Kontakte verbrennen”, so der Ruhrsource-CEO.
Solltest du in deinem Geschäftsalltag allerdings merken, dass du einen bestimmten Kontakt brauchst, um dein Unternehmen nach vorne zu bringen, kannst du auch gezielt nach Einzelpersonen suchen.
Kenne deine Mitbewerber
Es ist aber nicht nur wichtig, sich mit Experten zu vernetzen: Auch seine Konkurrenz gut zu kennen und sich mit ihnen zu verstehen ist hilfreich. “In den Gesprächen mit Mitbewerbern hört man gut raus, was deren Ziele sind und wohin sie sich entwickeln wollen. Das bietet der eigenen Firma einen strategischen Vorteil”, erläutert Dominik Halm.
Dabei musst du aber aufpassen, denn gerade Konkurrenten prahlen sehr gerne und stellen sich selbst gerne besser dar. “Das Vernetzen mit Mitbewerbern gehört aber einfach dazu, denn auch aus dieser Beziehung kann irgendwann mal eine Kooperation entstehen”, sagt der Geschäftsführer von Ruhrsource.

So pflegst du deine Netzwerk-Kontakte
Kontakte zu knüpfen ist das eine, seine Kontakte gut zu pflegen das andere. Das Wichtigste beim Kontaktpflegen ist es Präsenz zu zeigen. “Am besten pflegt man seine Kontakte mit regelmäßigen Besuchen oder Treffen auf Veranstaltungen”, erklärt Dominik Halm. Dort triffst du neben neuen Gründern meist auch deine schon vorhandenen Netzwerkpartner und kannst dich mit ihnen über die neuesten Geschäftsentwicklungen austauschen.
Dabei solltest du aber nicht immer nur an dein eigenes Geschäft denken. “Man sollte bei seinen Kontakten nicht immer nur mit Forderungen kommen, sondern muss seinen Netzwerkpartnern auch mal was bieten”, so der Unternehmer.
Auch kleine Aufmerksamkeiten sind beim Netzwerken wichtig. “Selbst wenn es nur eine Weihnachtskarte, ein netter Gruß per E-Mail oder eine Massenmail ist. Das macht die Beziehung persönlicher und so bleibt man bei den Leuten länger im Kopf”, erklärt Dominik Halm.
Doch eins sollte trotzdem beachtet werden: Nicht zu viel Zeit ins Netzwerken investieren. Networking ist wichtig, doch es sollte den Job nicht zu sehr einnehmen. Um deine Kontakte zu sammeln, kannst du auch auf Portale wie Xing und LinkedIn zurückgreifen.
Für die Kontaktpflege reichen diese sozialen Netzwerke alleine aber nicht aus. “Man kann einfach nicht jeden Netzwerk-Kontakt im Kopf haben. Dafür sind die Portale echt hilfreich. Der persönliche Kontakt ist aber dennoch viel wichtiger.”
Networking im Ruhrgebiet
Networking kann sich von Region zu Region unterscheiden. Auch die Mentalität der Leute spielt hierbei eine große Rolle.
Dominik Halm ist das vor allem im Ruhrgebiet aufgefallen: “Im Ruhrpott kann man auch mal offen, ehrlich und direkt zueinander sein. In München und Berlin hält man sich doch eher zurück, wenn einem etwas überhaupt nicht gefällt.”
Am Networking im Ruhrgebiet sei außerdem besonders, dass es durch die dichte Bevölkerung und die vielen Unternehmen in der Region viele Anlaufstellen zum Netzwerken gibt. “In der Hinsicht sollte man das Ruhrgebiet eher als eine Stadt sehen. Auch durch die große Universitäten-Dichte steckt im hier sehr viel Potenzial.”
An den Universitäten werden viele Gründertreffen veranstaltet und es wird viel Start-up-Förderung betrieben, wodurch du auch hier viele kompetente Netzwerkpartner finden kannst.
Doch vor allem ist es wichtig, die lokalen wirtschaftsfördernden oder gründungsunterstützenden Institutionen möglichst vieler Städte im Ruhrgebiet zu kennen. Dort lernst du dann in verschiedenen Städten viele Leute kennen und kannst so dein Netzwerk schnell erweitern.
Über den Experten
Dominik Halm ist CEO und CSO der Ruhrsource GmbH mit Sitz in Bochum. Gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern E. Christian Fleischmann und Christopher Maiwald hat er 2017 das Unternehmen, das innovative Software für den 3D-Druck entwickelt, gegründet.
Ihre Idee entwickelten die drei während ihrer Zeit bei ihrem alten Arbeitgeber. Gemeinsam entschieden sie sich dann mit der Idee ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Im Gründungsjahr nahmen die drei dann am Gründerwettbewerb “Senkrechtstarter” teil, bei dem sie den ersten Platz belegten.
Bei dem Wettbewerb wollten sie Sachen lernen, die für das Unternehmertum wichtig sind: “Vor allem Buchführung und Steuerrecht sind Sachen, die wir lernen mussten, weil wir damit im bisherigen Berufsleben nichts zu tun hatten.” Außerdem konnten sie durch den Wettbewerb viele nützliche Kontakte mit Experten knüpfen, wie zum Beispiel Anwälte und Steuerberater. “Man trifft dort auch sehr viele andere Start-ups, mit denen man Erfahrungen austauschen kann. Sowohl positive als auch negative.”
Über Senkrechtstarter
Senkrechtstarter ist ein Wettbewerb für Gründer in Bochum und NRW. Egal, in welcher Branche du gründen möchtest: Senkrechtstarter bietet professionelle Beratung durch ein breit aufgestelltes Expertennetzwerk. Zusätzlich dazu bietet der Wettbewerb attraktive Preise für die zehn besten Unternehmen. Den ersten Platz erwartet ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Website von Senkrechtstarter.