Startup Of The Month: ARCUS soll Ärzte bei der Diagnose unterstützen

Arcus: Essener Gründerin entwickelt Software für eine bessere Diagnose

Das vom ruhr:HUB präsentierte Startup of the Month im Oktober ARCUS beschäftigt sich mit einer Software, die Ärzten dabei helfen soll, bessere Diagnosen zu stellen. Gründerin ist die Mathematikerin und Datenanalystin Hatice Tavli. Wir haben mit ihr über ihre Idee, ihre Motivation und erste Pilotkunden gesprochen.


Was ist die Geschäftidee hinter Arcus?

Wir helfen Ärzten bei der Arbeit.

Unsere Software Arcus analysiert Patientendaten wie Medikamente, frühere Diagnosen etc. und erstellt damit  eine Prognose über den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten. Die komplette Patientenhistorie wird einbezogen.

Der Arzt bekommt mit einem Klick eine umfangreiche Übersicht über den aktuellen Gesundheitszustand des Patienten und spart kostbare Zeit. Unsere Software hilft dem Arzt, nichts zu übersehen und somit eine optimale Diagnose zu stellen.

Derzeit fokussieren wir uns auf ein spezifisches Krankheitsbild: die Lungenembolie. Diese ist schwierig zu diagnostizieren und kann bei einer zu späten Entdeckung tödlich enden.

Was ist Euer Geschäftsmodell und wer sind Eure Kunden?

Unsere Kunden sind niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser.

Wir bieten unsere Software als Service über die Cloud an. Pro Analyse und Patient wird eine Gebühr erhoben. Damit ist die optimale Nutzung für den Arzt und den Patienten gewährleistet. Verwendet der Arzt die Analyse weniger, so fallen auch weniger Kosten an.

Eine kleinere Klinik mit nur 30 Patienten hat damit natürlicherweise auch weniger Kosten als ein großer Krankenhaus mit über 800 Patienten.

Die Einbindung der Software erfolgt über individuelle Schnittstellen. Damit sind wir kompatibel mit jedem Patientenmanagementsystem und Krankenhausinformationssystem.

Wie ist die Idee zu Arcus entstanden?

Während des Studiums habe ich mich hauptsächlich mit Daten und Optimierung der Datenanalyse befasst. Die Idee ist durch meine persönliche Beobachung und Erfahrungen im Austausch mit Medizinern entstanden.

Das medizinische Wissen ist enorm und wächst stetig. Ärzte haben kaum Zeit, Patienten intensiv zu betreuen. Die medizinischen Informationen über Patienten werden im Computer abgespeichert, jedoch meistens nicht im vollen Umfang genutzt.

Hätten jedoch die Ärzte die Möglichkeit eine automatische Vorauswertung der Daten zu erhalten, bevor sie den Patienten treffen oder während der Konsultation, dann würde es dem Arzt viel Zeit sparen, da er die Informationen schneller auswerten und somit sein Expertise zielgerichteter einsetzen kann.

Wie finanziert Ihr Euch?

Wir haben einen Pilotkunden im Europäischen Ausland mit dem wir den Proof of Concept durchgehen. Außerdem ist ein Antrag auf das EXIST Stipendium gestellt. Mit dem EXIST Stipendium möchten wir den ersten Pilotkunden in Deutschland gewinnen.

Was treibt Euch an, Euch jeden Morgen aufs Neue ins Startup-Life zu stürzen?

Der Glaube daran, dass mit der Umsetzung dieser Idee die Gesundheitsversorgung wesentlich verbessert wird und Ärzte mit diesem Service ihre Arbeit effizienter und besser durchführen können.

Denn das, was Ärzte bereits leisten, ist hoch beeindruckend. Jede weitere Unterstützung, ihnen die Arbeit zu erleichtern, verbessert die Lebensqualität von Ärzten und Patienten gleichzeitig.

Du stehst als Unternehmerin noch am Anfang. Wer sind Deine Vorbilder und warum?

Vorbild ist für mich Akio Morita und das Unternehmen Sony. Sony hat es geschafft mit neuen Technologien, guten Service auf die Welt zu bringen. Durch die hohe Qualität und Kundenservice steht Sony auch heute noch ganz vorne auf der Beliebtheitsliste.

Wir agieren in einer anderen Branche mit anderen Produkten, aber die Unternehmensphilosophie von Sony ist unser Vorbild.

Wenn’s mal nicht so rund läuft, was baut Euch wieder auf?

Wir schlafen darüber und wenn es sein muss, wird ein Kurzurlaub eingefügt.

Wo steht Ihr gerade und was sind Eure nächsten Meilensteine?

Aktuell haben wir einen zahlenden Kunden im Ausland, mit dem wir den Proof of Concept verwirklichen.

Der nächste Meilenstein ist, bis zum Ende des Jahres drei weitere internationale Pilotkunden zu gewinnen, bei denen wir den Prototypen testen und somit erste praktische Erfahrungen mit unserer Software sammeln.

Das Ziel ist, die Entwicklung im direkten Kontakt mit dem Kunden weiter zu führen, damit wir exakt den Bedürfnissen entsprechend entwickeln und den Kunden, also den Ärzten, helfen.

Außerdem ist angestrebt, bis zum Ende des Jahres auch deutsche Ärzte und Kliniken für ein Pilotprojekt zu gewinnen.


ruhr:HUB ist die zentrale Anlaufstelle für die digitale Wirtschaft in der Region. Sein Ziel ist es, Startups und Unternehmen zu unterstützen und aktiv miteinander zu verknüpfen – mit Fokus auf B2B-Themen wie IT-Security, eHealth oder Industrial Technologies.

Geschrieben von
carmen
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